Mögliche Folgen einer ADHS bei Erwachsenen
Risiken für seelische Erkrankungen und Unfälle
Für Erwachsene mit ADHS wurden in Untersuchungen statistische Risiken beschrieben, die wesentlich durch Kernsymptome der Erkrankung begünstigt werden, insbesondere durch Störungen von Konzentration und Aufmerksamkeit sowie durch ausgeprägt impulsives Verhalten. Zu nennen sind hier unter anderem Unfallrisiken (z. B. im Straßenverkehr) sowie eine insgesamt höhere Wahrscheinlichkeit, im Lebensverlauf an weiteren seelischen Störungen zu erkranken.
Besondere Stärken und positive Eigenschaften
Diese Befunde haben die ärztliche Sicht auf das Störungsbild deutlich geprägt, unter anderem weil die Kenntnis solcher (statistischer) Risiken naturgemäß in eine Beratung des Patienten einfließen muss. Im Gespräch mit dem Arzt kann deshalb mitunter der Eindruck entstehen, dass überwiegend die negativen Aspekte der Störung gesehen werden. Eine solche insgesamt „defizitorientierte“ Sicht auf die ADHS ist jedoch nicht förderlich und wird auch den Menschen mit der Störung nicht gerecht. Denn die Erfahrung zeigt, dass ADHS-Patienten oftmals auch auf vielfältige besondere Stärken und positive Eigenschaften zurückgreifen können. Beispielsweise sind viele Betroffene in der Lage, komplexe Inhalte sehr rasch zu erfassen. Viele verfügen über hohe Kreativität, Flexibilität, ein gutes Einfühlungsvermögen und hohe soziale Kompetenz. Nicht selten sind Menschen mit ADHS lebhafte, charmante Gesprächspartner, die von Dritten als interessante, vielseitige Persönlichkeiten erlebt werden.
Eine Therapie kann helfen
Ein Ziel jeder Therapie ist daher auch, dass die Betroffenen diese und andere positive Eigenmerkmale an sich (wieder) entdecken und ausleben, um sich im Beruf und im Privatleben wieder wohlzufühlen und erfolgreich zu sein.
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