Message

Ursachen einer ADHS

Heute wird davon ausgegangen, dass sich die ADHS wesentlich auf dem Boden einer erblichen Veranlagung entwickelt. Ungünstige Umgebungsfaktoren fördern das Auftreten der Erkrankung zusätzlich; auch eine stärkere oder frühere Symptomausprägung ist hierdurch möglich.

Als Ursache der ADHS wird eine fehlerhafte Informationsverarbeitung im Gehirn vermutet. Betroffen sind insbesondere Bereiche, die an der Steuerung von übergeordneten Kontroll- und Aufmerksamkeitsfunktionen beteiligt sind. Höchstwahrscheinlich sind an der Fehlsteuerung mehrere Nervennetzwerke beteiligt. Dazu zählen insbesondere Netzwerke mit den Botenstoffen Dopamin und Noradrenalin.

Ein starker Einfluss der Gene auf die Entwicklung einer ADHS gilt heute als sicher, wenngleich nicht angenommen wird, dass einzelne Gene für die Ausprägung der Symptome verantwortlich sind. Wissenschaftler vermuten stattdessen ein kompliziertes Wechselspiel, bei dem zusätzlich zu einer genetischen Veranlagung Umwelt- und Risikofaktoren wirken müssen.

Das Wissen um die familiäre Häufung hat dazu geführt, dass eine ADHS in der Praxis oftmals auch bei den Eltern betroffener Kinder erkannt wird. Nicht selten sprechen Väter oder Mütter, die zuvor nie auf ADHS untersucht wurden, den Kinder- und Jugendpsychiater auf die Möglichkeit an, (auch/selbst) von ADHS betroffen zu sein, weil sie das Verhalten ihrer Kinder an sich selbst erinnert.

Werden gleichzeitig mit einem solchen Verdacht von Eltern ein großer Leidensdruck oder erhebliche Probleme geschildert, kann der Arzt eine diagnostische Abklärung bei einem Erwachsenenpsychiater vermitteln.

Wie lässt sich bei einem Erwachsenen feststellen, dass er von ADHS betroffen ist?