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Mögliche Folgen einer ADHS bei Kindern und Jugendlichen

Die Auswirkungen von ADHS können erheblich variieren und davon abhängen, wie frühzeitig eine Behandlung eingeleitet wird. Durch die Störung bedingte unterdurchschnittliche Leistungen in der Schule und bei Bildungsabschlüssen können auf lange Sicht Chancen verbauen. In diesen Fällen schaffen es die von ADHS betroffenen Kinder und Jugendlichen trotz normaler Intelligenz nicht, ihr Potenzial auszuschöpfen. Die Gesamtproblematik reicht jedoch häufig weiter.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass Kinder und Jugendliche mit ADHS in ihrem Umfeld oftmals viele konfliktreiche Beziehungen haben. Dies gilt:

  • In der Familie: Hier sind Schwierigkeiten sowohl zwischen den Eltern und dem betroffenen Kind als auch im Verhältnis zu Geschwistern verbreitet.
  • Im sozialen (Schul-­) Umfeld und Freizeitbereich: Weil Kinder und Jugendliche mit ADHS von Gleichaltrigen oftmals als anstrengend empfunden werden, sind Freundschaften tendenziell seltener oder nicht von Dauer.

Niedriges Selbstwertgefühl bei ADHS-Kindern

Kinder mit ADHS entwickeln unter anderem aufgrund der oftmals schwierigen Beziehungen und ausbleibender Erfolgserlebnisse kein gutes Selbstvertrauen und ein negatives Selbstwertgefühl. Mit Blick auf den langfristigen, oft chronischen Verlauf ist zudem wichtig, dass eine ADHS das Risiko für das spätere Auftreten weiterer psychiatrischer Störungen erhöht.

Erhöhte Verletzungsgefahr bei ADHS-Kindern

Die Gefährdung für Kinder und Jugendliche mit ADHS für Unfälle und Verletzungen ist im Vergleich zu nicht betroffenen Gleichaltrigen deutlich erhöht. Es kommt auch häufiger zu Krankenhausbehandlungen infolge von Sportunfällen. Für Jugendliche wurde eine Neigung zu riskanten Sexualpraktiken berichtet; Mädchen sind häufiger von Frühschwangerschaften betroffen.

Kinder und Jugendliche mit ADHS unterschätzen riskante Situationen

Warum diese erhöhten Risiken bestehen, ist noch nicht geklärt. Als mögliche Erklärung wird angenommen, dass Kinder und Jugendliche mit ADHS eine vergleichsweise stärkere und häufigere Reizung ihres Belohnungssystems im Gehirn benötigen. Insgesamt existiert die Vorstellung, dass z. B. Jugendliche mit ADHS gezielt Situationen suchen, von denen sie sich starke Belohnungsreize erhoffen. Auf der Suche nach dem Kick neigen sie häufig dazu, riskante Situationen zu unterschätzen. Eine ADHS scheint zudem das Risiko für eine frühe Nikotinabhängigkeit zu erhöhen. Der Missbrauch von Drogen, z. B. Cannabis, ist statistisch ebenfalls erhöht. Hier besagt eine Hypothese, dass ein Teil der Jugendlichen Cannabis konsumiert, um die Symptome der ADHS zu dämpfen.

Wie kann meinem Kind geholfen werden?

Welche Folgen hat eine in der Kindheit unbehandelte ADHS möglicherweise im Erwachsenenalter?